Unser Freund Albert meinte neulich, ich soll mal Meissner Schwerter probiere und ehe ich mir es selber kaufen konnte, brachte mir unser Freund Ralf eine Kostprobe aus seinem Kurzurlaub mit. Und so probieren wir heute Meissner St.Afra Schwarz. Schnell mal mit etwas Wissen protzen, St.Afra ist das sächsische Landesgymnasium für Hoch- und Mehrfachbegabte auf dem Burgberg neben der Albrechtsburg in Meißen. Soweit so gut, wer mit solch einem Namen wirbt, muss davon ausgehen, dass der Anspruch an das Bier hoch ist. Auf der Rückseite steht ausführlich, was man zu sehen und zu schmecken hat. Und man kann allem zustimmen. Dunkle Mahagonitöne, cremiger, beige-farbiger Schaum. Malz, Röstaromen und wirklich, auch der Kaffee ist zu riechen. Es prickelt auf der Zunge, schmeckt im Antrunk malzig und ja, am Ende kommt wirklich der versprochene Esspresso mit einer süßlichen Note. Krass. Es ist am Anfang etwas zu leicht, kleiner Tipp, etwas stehen und die prickelnde Note sich setzen lassen, nach etwa fünf Minuten wird es kräftiger und stimmiger. Note 2+
Bier
Rapp Rappen Weisse
Ich musste mich heute erstmal festhalten! Da steht auf einmal ne Freundin vor der Tür und meint, sie ist nur der Bote, sie hat da was für mich. Verpackt, als wäre es Nitroglyzerin lagen da zwei Pakete auf meinem Küchentisch. Gefühlte zwei Stunden und drei Müllautos später zeigte sich der Grund des Aufwands! Ein wunderschönes Weißbierglas und eine merkwürdig geformte Flasche Weißbier aus dem schwäbische Teil Bayerns. Gesponsert wurde das edle Geschenk von einem lieben Menschen, der hier meine Beiträge liest, mir aber unbekannt ist. Scheiße Alda, Bier verbindet, Bier bringt neue Freunde, Bier ist Weltfrieden, Bier ist lieb! Ich muss mich jetzt mal bremsen, sonst schreibe ich noch Lobeshymnen auf das Bier! Also ganz dolle Danke! Ich bin gerührt und freue mich riesig! Einfach wunderbar!
Nun zur Rapp Rappen Weisse aus Kutzenhausen. Nach bayrischem Reinheitsgebot gebraut landet es tieftrüb im Glas, die Krone ist fest und bleibt extrem lange stehen. Es riecht ein wenig nach überreifen Apfel, fruchtig im Antrunk, am Gaumen wieder der Apfel, geht es zum Abgang in Richtung Banane um mit einer ganz leichten Herbnote zu enden. Leider verliert es nach ein paar Minuten etwas, darum einstimmig eine Note 2+. Auf jeden Fall zu empfehlen, ich würde es gern mal im Sommer auf 1500 Meter Höhe trinken, da kommt bestimmt noch ein Wohlfühlpunkt hinzu! Danke!
Altenauer Harzer Urstoff naturtrüb
Mitbringsel meiner lieben Mutter aus dem Harz. Altenauer Harzer Urstoff naturtrüb. Es riecht fruchtig-bierisch, eine leichte Trübung hat das gold bist hellbernsteinfarbiges Bier, also wie versprochen. Der Antrunk ist für ein Pils sehr malzig und süßlich, kommt mir also sehr entgegen, kurz vor dem Abgang schmeckt man dann die leicht herbe Pilsnote. Bin wieder positiv überrascht, Note 2
Basalter Stolpener Burgbräu
Basalter von Stolpener Burgbräu, die Kraft des Vulkans… Moment, ich such sie mal kurz… Nicht da! Welche Kraft sie auch immer meinten, im Bier steckt sie nicht, dafür ist es viel zu feinmild und weich, ein angenehmes Helles, vermute ich, denn ein kräftiges Pils ist es garantiert nicht. Es ist süffig, leider etwas dünn und die Schaumkrone verschwindet schon beim Eingießen, so hat man optisch das Gefühl, Apfelsaft vor sich zu haben. Eine gute Note 3.
Tenczynek Milk Stout
Wie inzwischen immer öfter, wissen gerade die polnischen Brauer einen immer wieder zu überraschen. Eine Freundin brachte mir dieses Stout mit. Tenczynek Milk Stout verknüpft hier ein typisches Stout mit Aromen von frischer Milch. Was jetzt merkwürdig klingt, ist äußerst gut gelungen. Dunkel steht es im Glas, fast dickflüssig duftet es nach frischer Milch und schmeckt ein wenig nach Milchbonbons aus meiner Kindheit. Der Geschmack hält sich auch nach einer Weile im Glas, das Stout kommt dann einen Tick mehr durch, süßlich klebt es an der Oberlippe, passt wunderbar zu dem trüben Herbstwetter und einer duftenden Krautpfanne auf dem Esstisch. Note 2
Huckle my buff
Mal kurz über den Kanal gehüpft und ein altes Cocktail Rezept aus der Grafschaft Sussex vorgeknöpft. Hilft auf jeden Fall gegen das doch eher englische Wetter. Dazu erwärmt man ein Stout/Porter auf etwa 70 Grad, verquirlt Eigelb und weißen Rohrzucker, mischt Ingwer-Likör und Brandy, gießt das alles zusammen und verrührt es, zum Schluss reibt man etwas Muskatnuss darüber. Sieht Scheiße aus, schmeckt irre geil und fühlt sich an, als wäre es wahnsinnig gesund! Wiederholungsbedarf!
Altenauer Harzer Naturherbst
Altenauer Harzer Naturherbst Naturtrüber Herbst Bock. Das Bier zu trinken dauert kürzer, als den Namen vorzulesen. Orang leuchtet es im Glas und riecht malzig süß, das ist auch das, was im Antrunk rüberkommt, eine leichte Malzsüße, die aber im Abgang nach böse herb kippt. Heftiges Bier, als Bock hätte ich es runder erwartet, leider wird es so herb, dass man anfängt das Gesicht zu verziehen. Hier wäre weniger mehr gewesen, Note 3-.
Das gute Zirndorfer Kellerbier naturtrüb
Bier ist schon was sehr sensibles uns so scheinen sich Braujahr, die Jahreszeit und das persönliche Befinden enorm auf den Geschmack auszuwirken. Das gute Zirndorfer Kellerbier naturtrüb hatte ich schon mal im März 2016 auf dem Tisch, heute ist es Ende September 2017 und bei sonnigem Herbstwetter bei 22 Grad entwickelt sich ein ganz anderer Geschmack. Woran das nun liegt, mag ich nicht festzumachen, auf jeden Fall gibt’s eine kleine Verbesserung von Note 3- auf eine sehr gute Note 3. Der Apfelsaft, welcher damals alles dominierte, ist verschwunden, es schmeckt wie ein ordentliches Schankbier, Frauen finden sicherlich mehr Gefallen an ihm, als ich, mir ist es einen Tick zu flach in allen Belangen, nur vom Sprudel ist einfach zu viel vorhanden.
Paulaner Oktoberfest Bier
Oans, zwoa, drei, weg! Oans, zwoa, drei, glucks! Oans, zwoa, drei, Paulaner Oktoberfest Bier 2017. Etwas dünn, etwas herb, sehr süffig, ein Insichreinpumpbier, oans, zwoa, drei und fiàre und fümfe und sexe gehen auch noch. Sauffähiges Industriebier, ohne Ecke und Kanten, dafür eine Note 3+
Weisse Elster Pilsener
Ein Pils von Weisse Elster aus Leipzig. Geschmacklich hat es mit einem Pils nichts zu tun, auch von der Farbe her nicht. Es erinnert einen vom Geruch und vom Geschmack eher an eine ungezuckerte Grapefruit und beim Betrachten ist es eher ein naturtrübes Hell. Leider fehlen etwas die Außentemperatur, denn zu einem heißen Sommertag würde es besser passen, als zu diesem grauen Herbsttag. Abwertung gibt es, da es sehr schnell dünn wird. Note 2-