Bis jetzt habe ich meist ein bitteres Pils vor Augen gehabt, wenn es um ein Bier aus der Tschechei ging. Um so überraschter war ich, als ich die Flasche Rychtár Premium öffnete. Schon der Geruch zeigte eine malzige Note an, welche sich beim ersten Schluck auch geschmacklich bestätigte. Malzig-süß, leider lässt dieser runde Geschmack etwas nach. Schmeckt trotzdem und von mir gibt es eine Note 2-
Bamberger Mahr’s Bräu Hell, schwer zu testen, denn es war so süffig, dass es viel zu schnell die Kehle hinunter floss. Keine Bitterstoffe, nur glucksendes Gold, ein schönes Helles. Note 2+
Schwarzer Abt aus der Neuzeller Kloster-Brauerei. Wenn man vier Euro für einen Liter Schwarzbier aufruft, sollte man was Besonderes gebraut haben. Was soll ich sagen, besonders überraschend ist mal wieder die Verwendung von einem Zuckerzusatz, scheint irgendwie im Brandenburgischen ein beliebtes Mittel zu sein, um ein Bier zu zerstören. Im Lausitzer Raum können sie diese Zerstörung mit Perfektion, hier gelingt es noch, dass es wenigstens trinkbar ist. Warum tut man das eigentlich? Es sind so gute Ansätze da, schöne Farbe, angenehmer Schaum und eine leichte Nase von Kaffee, welcher sich dann aber beim Geschmack in kalten Kaffee mit Malzbier wandelt und für ein klebriges Gefühl im Mund sorgt. Als Cola-Sirup-Ersatz okay, als Bier gescheitert, mit Augen zudrücken eine Note 4+, wenn ich die Preisgestaltung mit einbeziehe, eine Note 4-
Alt-Bamberger Urstoff, so alt schmeckt es garnicht, süßlich-frisch riecht es, bernsteinfarbig im Glas, mit einem großporigen-luftigen Schaum. Der Geschmack geht in Richtung Karamellbonbon mit dunklem Schokoladenüberzug. Es ist stimmig, doch das gewisse etwas fehlt. Note 2
Jetzt muss auch das Weihnachtsbier langsam weg, schließlich ist bald Ostern. So fliegt der Kronkorken davon und das Bier fließt ins Glas. Schöne warme Farbe und ein fester Schaum. Fängt gut an. Die Nase nimmt einen malzigen Duft auf. Doch dann fällt das Olbernhauer Erzgebirgisches Weihnachtsfestbier ab. Die Karamellnote ist viel zu schwach und wird im Abgang nur noch wässrig. Schade, eine schön aufgemachte Flasche ist halt am Ende nicht alles. Note 3-
Bis jetzt verband ich einen Greif eher mit den Hansestädten im Norden unseres schönen Landes und finde ihn nun auf einer Flasche Bier aus dem Fränkischen wieder. Was auch immer Schlöbberla bedeutet, es ist ein Bier von der Privatbrauerei J.Greif und hat einen herrlichen Geruch von Kellerbier und auch eine schön ausgeprägte Farbe. Auf jeden Fall schon mal interessant. Leider bleibt der Geschmack auf seiner mildmalzigen Note hängen und flacht ein wenig zu stark im Abgang ab. Hätte mehr draus gemacht werden können. Note 2-
Das läuft wieder! Wieder so ein Bier, das man ansetzt und sofort Bilder im Kopf hat. Bilder von hölzernen Wirtshaustischen, mit übergelaufenem Schaum, ne deftige Brotzeit dazu und eine gemütliche Runde. Ein runder Geschmack vom ersten bis zum letzten Schluck. Kräftig, dezentes Bitter, stimmig, schmeckt wie ein Märzen schmecken sollte. Von mir gibt es eine Note 1
Ein letztes Mal im Jahr 2016 greife ich zu Glas und Flasche um zu testen, was mir da ins Haus gebracht wurde. Karmeliter Helles Lagerbier. Ist verrückt, es riecht nach alten Klostermauern mit einem frischen Luftzug aus dem Klostergarten. Goldig-helle Farbe, wenig Säure, doch der Geschmack geht eher hin zu einem Pils, die herbe Grundnote versemmelt ein wenig den Genuß, trotzdem Prost und einen Guten Rutsch ins neue Testjahr! Note 2-
Wow, wow, wow! Da ist mir ja ein Gesöff ins Haus gebracht worden! Krug-Bräu Ur-Stoff Kellerbier naturtrüb, Yeaha! Note 1-. Aus der Fränkischen Schweiz auf meinen Tisch, in mein Glas, in meinen Mund, lecker! Mit wenig Kohlensäure fließt es süffig und der Geschmack ist an Pomelo mit Bier erinnernd. Wow! Nur wo ist das Trübe? Fast Quellwasser klar, schön wie Sommerwaldquell, verstärkt durch eine Nase voll frisch geschlagenem und gestapelten Holz! Oh Frankenland, ich spüre Dich gerade!
Eibauer Schwarzbier, ich sehe schwarz. Dunkel ist es und das war’s. Dünn, erst etwas bitter und dann garnichts mehr! Was soll man davon halten, außer eine Note 4? Mensch, die können doch das besser, ärgerlich!