Jeder kennt das, für irgendein Gericht braucht man Frühlingszwiebeln, nur ein paar, doch das Bund ist groß und das Grün so saftig, noch zwei Tage gewartet , fliegt es in die Biotonne. Schade drum. Innerhalb kurzer Zeit kann man daraus auch eine Vorspeise oder einen Hauptgang zaubern. Je nachdem was man da hat, tut man noch Pilze und Knackwurst mit anbraten, bevor man das Mehl mit anschwitzt und Brühe aufgießt. Aufkochen und dann Hitze reduzieren und den Schmelzkäse unterrühren. Zum Servieren etwas getrocknete Petersilie oben drauf geben, die ist so leicht, sie bleibt obenauf und sieht einfach nur umwerfend aus.
Monat: Oktober 2016
Klášter Premium aus der Tschechei
Keine Angst, wird ne kurze Beschreibung vom KLÁŠTER Premium. Es riecht aus der Flasche wie wie feuchter Kuhfladen auf Alpwiese mit Kräutern. Schmeckt malzig. Mehr gibt es nicht zu sagen, Tschuldigung. Note 3-, weil es könnte noch schlimmer sein.
Bratkartoffeln
Damit ich nicht abhebe und mir auch keiner vorwerfen kann, ich mache nur Schickimicki, gibt’s heute Bratkartoffeln. Bitte, bitte, nicht die Packung aus dem Kühlregal nehmen! Hab es heute extraeinfach gemacht, Kartoffeln geschrubbt, fast gar gekocht und ohne zu schälen in Scheiben schneiden und dann mit gaaaaaaaaaaanz viel Zeit, langsam braten, nach und nach die restlichen Zutaten unterheben und mitbraten. Ein drüber und runter vom Herd. Zum Schluss das Grün von den Frühlingszwiebeln drüber streuen, fertig. Natürlich habe ich Miniknackwürste verwendet, wenn ich schon mit lauter Knackwürsten in der Zeitung abgebildet werde.
Nochmals möchte ich erwähnen, Bratkartoffeln brauchen sehr viel Zeit, das ist nicht huschhusch gemacht, dann schmecken sie nicht.
Vévoda Vysoky Chlumec
Also nee Leute, was macht Ihr da in Tschechien nur? Ne Burg auf’s Etikett malen hilft nicht mal in Deutschland um aus einem schlechten Bier, ein besseres zu machen. Das ist wie mit dem lauten Auspuff unter einer Schrottkarre, es bleibt eine Schrottkarre mit lautem Auspuff. Vévoda Vysoký Chlumec macht optisch Appetit auf mehr, doch schon beim Eingießen merkt man, das wird nix, der Schaum löst sich in rasender Geschwindigkeit auf , es riecht nach nichts und wie ein Pilsener schmeckt es auch nicht. Es schmeckt wie frisch aufgebohrtes Amalgan beim Zahnarzt und eigentlich wartet man nur darauf, dass irgendwer sagt: „Und jetzt spülen wir mal schön!“. Leute, nee, das habe ich nach so nem Dienst nicht verdient, ich hole mir mal fix ein Tegernseer Hell aus dem Keller. Note 5-
Störtebecker Glüh-Bier
Ist es nun noch Bier oder ist es Glühwein oder liegt es irgendwo dazwischen. Also, laut Zutatenliste ist Bier drin, gut. Holundersaft ist auch drin, aha. Und jetzt kommt’s, man kann es warm wie kalt genießen, soso. Kalt riecht und schmeckt es wie Süßkirschsaft von eingekochten Süßkirschen, erwärmt empfängt die Nase Weihnachtsmarktglühweingeruch und es schmeckt wie eine Mischung aus Kirschsaft und Glühwein. Das erste Störtebecker was schmeckt, wenn auch nicht nach Bier. Note 2+
Madam Butterfly Teller
Man sollte wohl Musik nicht vor dem Essen hören, kann passieren, man kommt auf dumme Ideen. So passierte es mir heute. Puccinis „Madam Butterfly“ trieb mich nach Asien und in den Kühlschrank, der nicht wirklich viel Asien-Food zu bieten hatte. Mir war aber danach, also improvisieren, fehlende Sachen durch andere ersetzen. Keine Frühlingszwiebeln da? Macht nix, kurz vor Ende eine klitzekleingeehackte Zwiebel kurz mitgaren. Kein Koriander? Oregano geht auch. Eier Mie Nudeln hatte ich noch ein paar, erweitert durch einen kleingeschnittenen Eierkuchen, den ich aus Eiern, Wasser und sehr scharfer Chilisoße zubereitete. Mit der auch die Putenstücke mariniert und diese mit Knoblauch und viel Sojasoße angebraten, Paprikawürfel dazu und mit Mango-Wein (was man so alles im Haushalt findet) aufgekocht. Asiatische Pilze hatte ich auch keine, dafür gedörrte Champignons und Steinpilze. Ab damit ins Wasser für die Nudeln und ne Weile kochen. In das kochende Wasser die Eier-Mie-Nudeln geben, vom Herd nehmen und fünf Minuten ziehen lassen. Abgießen und mit in die Pfanne geben, schön vermischen und immer wieder umrühren und unterheben. Zwiebeln dazu und wer möchte und da hat, ein wenig von der Tomatensoße vom Vortag dazu, muss aber nicht. Auf die Teller tun und mit dem Oregano bestreuen. Itadaki-masu! Guten Appetit!
Tatra Bier
Habe ich bis jetzt das Wort „TATRA“ immer mit heckgetriebenen und stromlinienförmigen PKWs und monströsen LKWs in Verbindung gebracht, ja, an das Gebirge in der Slowakei hab ich auch noch gedacht, so hatte ich vollkommen verdrängt, dass es auch einen polnischen Teil davon gibt. Es wäre jetzt schöner davon zu berichten, als von diesem gleichnamigen Bier, welches die Beer Trade GmbH aus Hamm nach Deutschland importiert. Der Name ist schon eingedeutscht, während es in der Slowakei Tatra heißt und uns so geläufig ist, ist der polnische Name eigentlich Tatry. Oh ich schweife schon wieder ab, doch sonst würde es nichts zu berichten geben. Die Blume verfliegt im nu, den Geruch nimmt man kaum wahr, es schmeckt wie Leitungswasser und im Abgang kommt ein Hauch von diesem furchtbaren Pfeffilikör in den Rachen. Okay, ich habe es nicht weggegossen, es gab also schon schlimmere Biere und als Abführmittel taugt es auch, innerhalb kürzester Zeit ist es einfach durchschlagend, naja, also noch was Positives entdeckt, darum nicht ganz durchgefallen, Note 5.
Jägerschnitzel mit Tomatensoße
Da lacht das alte Ossi-Herz und der Wessi fragt sich: „Das soll ein Schnitzel sein?“! Nachdem mein letzter Versuch, in der Kantine ein Jägerschnitzel zu essen, kläglich an der dargebotenen Speise scheiterte (ungenießbar), war mir monatelang nicht mehr danach, doch heute lächelte mich eine Jagdwurst im Kühlschrank an. Was liegt näher, als das alte HO-Gaststätten- und FDGB-Heim-Essen zu kochen. Unbedingt etwas Ketschup und einen Teelöffel Zucker dran und die Tomatenstückchen pürieren, dann kommt diese unnachahmliche orangene Farbe zustande und es schmeckt die Soße, wie wir es aus Kindheitserinnerungen kennen. Da ich aber kein Freund der ewigen Osttalgie bin, habe ich eine Veränderung an dem Jägerschnitzel vorgenommen. Zum Glück haben die Freunde von BBQUE eine Honig-Senf Soße im Angebot, die die Würze übernimmt. Als ob die Bayern wußten, was an der panierten Jagdwurstscheibe noch fehlt. Für die Panierung habe ich hartes Brot, Körnerbrötchen (in der Bröselform sind sie sogar genießbar) und normale, getrocknete Brötchen in der Moulinette gemahlen. Macht die Panierung schön kross. Was soll ich sagen, der erste Happen brachte Sommer, Sonne, Klausdorf, Mellensee und die HO-Gaststätte „Imperator“ zurück. Zeitreise pur!
Obazda mit Oktoberfestbier
Oktoberfestfeierei vorbei, doch Ihr habt immer noch nicht genug? Dann holt Euch etwas davon nach Hause. Nein, nicht aus dem Kühlregal, schön selber machen! Obazda mit Okoberfestbier und schon heißt es: „O’zapft is!“ Einen Brie oder Camembert würfeln und mit der Gabel zerdrücken, Frischkäse und Butter unterdrücken, Zwiebeln (wenn Ihr den Obazda nicht gleich aufessen wollt, bratet sie kurz an, sonst ist der Käse morgen leicht bitter), Petersilie und Pfeffer, Salz und Paprikapulver untermischen und alles schön durchmantschen. Passt auf’s Brot, zur Breze, auf den Leberkäse oder zur Nürnberger und zum Rest vom Bier, hab ja nur zwei Löffel untergemengt! Schmeckn lossn!
Černá Hora Páter
Černá Hora Pater. Gibt nicht viel zu diesem tschechischen Bier zu sagen, noch während ich überlege, was ich darüber schreiben könnte, hat es sämtlichen Geschmack verloren… aber die Farbe ist schön, würde jetzt wohl eine Frau sagen. Ja, das war’s aber auch. Dutzendbier, Note 4-