Essen ist ein Bedürfnis, Genießen ist eine Kunst.
François VI. Duc de La Rochefoucauld
Eigentlich bin ich ziemlich unempfindlich, nehme schon mal n Merlin und jage ihn durch den Fleischwolf um ne Bulette daraus zu machen, haue Garnelen in den Mixer um Brät für ne Currywurst zu bekommen und mache mir recht wenig aus dem was geht oder was nicht geht. Doch heute hatte ich zu tun, dass ich nicht vor Respekt erstarrte. Da liegt ein halbes Kilo Nackenkernsteaks vom Ibérico Schwein vor mir, tolle Maserung, wunderschönes Fleisch. Es fässt sich einfach toll an. Wenn man nicht wüßte, dass das Schwein ist, man würde denken, es ist Rind, so dunkel ist es. Irgendwann wird einem bewusst, man muss es verarbeiten. Boah, wie wird man dem gerecht? Wie stellt man das Fleisch in den Mittelpunkt und erdrückt es nicht in den Beilagen, wie verstärkt man den besonderen Geschmack? Etwas Salz und Pfeffer muss immer, nussiger Eigengeschmack, da geht herrlich etwas Vanille, Schwein und Trüffel verbinden sich im Kopf, verbunden mit Butter. Das Gerüst stand. Also pfeffern und salzen, Butter verflüssigen und mit Trüffelöl aromatisieren und damit die Steaks einpinseln und wieder fest werden lassen. Grill für direkte Hitze vorbereiten und die Steaks für drei Minuten pro Seite grillen, danach etwas ruhen lassen. Vor dem Servieren Trüffel darüber reiben. Als Beilage gab es Baguette und milden Deutschen Spargel, der mit der restlichen Trüffelbutter übergossen wurde. Pure Euphorie beim Essen, zufrieden, glücklich, schwebend im Anschluss! Wahnsinn, ich glaub, das war das Beste, was ich je gegessen habe.