Da lacht das alte Ossi-Herz und der Wessi fragt sich: „Das soll ein Schnitzel sein?“! Nachdem mein letzter Versuch, in der Kantine ein Jägerschnitzel zu essen, kläglich an der dargebotenen Speise scheiterte (ungenießbar), war mir monatelang nicht mehr danach, doch heute lächelte mich eine Jagdwurst im Kühlschrank an. Was liegt näher, als das alte HO-Gaststätten- und FDGB-Heim-Essen zu kochen. Unbedingt etwas Ketschup und einen Teelöffel Zucker dran und die Tomatenstückchen pürieren, dann kommt diese unnachahmliche orangene Farbe zustande und es schmeckt die Soße, wie wir es aus Kindheitserinnerungen kennen. Da ich aber kein Freund der ewigen Osttalgie bin, habe ich eine Veränderung an dem Jägerschnitzel vorgenommen. Zum Glück haben die Freunde von BBQUE eine Honig-Senf Soße im Angebot, die die Würze übernimmt. Als ob die Bayern wußten, was an der panierten Jagdwurstscheibe noch fehlt. Für die Panierung habe ich hartes Brot, Körnerbrötchen (in der Bröselform sind sie sogar genießbar) und normale, getrocknete Brötchen in der Moulinette gemahlen. Macht die Panierung schön kross. Was soll ich sagen, der erste Happen brachte Sommer, Sonne, Klausdorf, Mellensee und die HO-Gaststätte „Imperator“ zurück. Zeitreise pur!